Informationen über die Störung des Sozialverhaltens zum Ausdrucken
Ein Verhaltensmuster, welches geprägt ist von aufsässigen, oppositionellen und aggressiven Handlungen. Dieses Verhalten muss abweichen von der üblichen „Aufsässigkeit“ altersgleicher Kinder und Jugendlicher und zeigt sich seit mehr als 6 Monaten.
Einige Merkmale sind z.B. starke Ungehorsamkeit, viel Streiterei und Tyrannisieren, schwere Wutanfälle, Grausamkeit gegenüber Menschen und/oder Tieren, Zündeln, Stehlen, häufiges Lügen, Schulschwänzen, Gebrauch von Drogen, fehlendes Schuldbewusstsein und Weglaufen von zu Hause.
Ist eines der genannten Merkmale stark ausgeprägt, genügt dies für eine Diagnose. Es sind mehr Jungen als Mädchen betroffen. Diese Störung ist die am häufigsten diagnostizierte Verhaltensauffälligkeit bei Kindern und Jugendlichen zwischen 4 und 16 Jahren. Bei Jungen in der Pubertät tritt diese Störung bei bis zu 16 % auf.
Obwohl man auch genetische Einflüsse vermutet, werden vor allem ungünstige Umwelteinflüsse als Ursache angenommen. Oft handelt es sich um eine Kombination ungünstiger Umwelteinflüsse, z.B. „schlechte Gesellschaft“ durch Gleichaltrige, wenig wohlwollende, häufig strafende und inkonsequente Bezugspersonen, die im ungünstigsten Fall das negative Verhalten sogar vormachen.
Eine weitere Ursache könnten Misserfolge in der Schule sein, die evtl. auf Teilleistungsschwächen zurückzuführen sind.
Zunächst wird festgestellt, ob die Kriterien für eine solche Störung vorliegen. Danach stellen unsere ÄrztInnen, PschologInnen und PädagogInnen die Ursache fest. Besonders wichtig ist die Diagnose bei Kindern, die diese Auffälligkeiten vor dem Alter von 10 Jahren zeigen, da der Verlauf häufig schwerwiegender ist.
Liegt eine Diagnose vor und sind die Ursachen eingegrenzt, schließt sich darauf aufbauend eine Behandlung an. In diesem Fall werden z.B. die Eltern gestärkt durch Elternberatungen oder Familientherapien oder die Kinder werden im Rahmen einer psychomotorischen Gruppenbehandlung in unseren Therapieräumen in City Nord betreut. Dort wird kooperatives und gewaltfreies Handeln geübt und die Selbstwahrnehmung geschult. Nimmt man sich selbst gut wahr, kann man sich auch besser in andere einfühlen (Empathiefähigkeit). Dies ist die Voraussetzung, Mitgefühl für andere zu entwickeln.
http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/028-020.htm
Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
http://wwwuser.gwdg.de/~ukyk/vneu/stoerungdessozialverhaltens.pdf
Fallbeispiel und Infos der Uni Göttingen)