Betroffene Kinder verhalten sich oft impulsiv, sind unaufmerksam und ständig in Bewegung (hyperaktiver Typ) bzw. verträumt (hypoaktiver Typ). Typische Merkmale sind starke Ablenkbarkeit, Sprunghaftigkeit beim Spielen, Probleme in der Schule, Clownereien, sich oft ungerecht behandelt fühlen oder Wutausbrüche. Manche Kinder haben motorische Schwächen und leiden unter Teilleistungsstörungen.
Neben diesen negativen Merkmalen gibt es auch häufig positive Merkmale: charmantes Verhalten, Ideenreichtum, Kreativität, Fürsorglichkeit, Begeisterungsfähigkeit.
Vor allem im schulischen Erfolg wirken sich allerdings die negativen Merkmale besonders aus. Es kann auch dazu kommen, dass betroffene Kinder als SpielpartnerInnen von Gleichaltrigen weniger geschätzt werden, da sie oft unberechenbar oder übergriffig wirken.
Genetische Ursachen werden angenommen. Häufig berichten Eltern von einem ähnlichen Verhalten in ihrer Kindheit. Die Verarbeitung im Frontalhirn (zu einem großen Teil für das Lernen, die Emotionen und die Bewegung ‚zuständig‘) scheint gestört zu sein.
Hinzu kommen Wahrnehmungsstörungen als Ursache, z.B. die Verarbeitung auditiver Signale oder andere Sinneseindrücke.
Als wichtige Ursache werden vermehrt psychische und soziale Faktoren diskutiert, z.B. die Auswirkungen von häufigem Fernseh- und Computerkonsum, eine ‚verkopfte‘ Schule mit weniger Handlungsanteilen und beengte Wohnverhältnisse.
Es sind mehr Jungen als Mädchen betroffen. Mädchen neigen eher zum ‚verträumten Typus‘.
Es muss im Rahmen einer umfangreichen Diagnostik festgestellt werden, ob es sich tatsächlich um eine Aufmerksamkeitsstörung handelt. Da ADS in aller Munde ist, wird es nicht selten fälschlich angenommen. Zur Diagnostik gehören ärztliche Untersuchungen (vor allem körperlich-motorische Untersuchungen; EEG), psychologische Untersuchungen (Entwicklungstests; Verhaltens-beobachtungen; Teilleistungstests; Fragebögen für Kitas, Schulen usw.; Klärung der familiären Situation) und teilweise auch Untersuchungen unserer Ergo- Physio und SprachtherapeutInnen.
Wir bieten therapeutische Angebote im Rahmen von Psychomotorik, Ergotherapie und Familientherapie an.
Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft ADHS der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Umfangreiche Selbsthilfeseite von Eltern betroffener Kinder